Österreichischer Tierschutzverein: Wo bleibt das Nachtfahrverbot für Mähroboter? Wien (OTS) – Mähroboter gelten als praktische Gartenhelfer – leise, effizient, autonom. Doch in der Nacht werden sie zur tödlichen Gefahr für Wildtiere wie Igel und Amphibien. Der Österreichische Tierschutzverein fordert ein gesetzliches Nachtfahrverbot, um Tierleid zu verhindern. Mähroboter sind smart, aber immer noch nicht schlau genug, um kleine Hindernisse wie Igel, Jungvögel und Kröten zu erkennen. Mit ihren scharfen Klingen sind sie eine tödliche Gefahr für diese Wildtiere – aber auch für neugierige Hauskatzen. Besonders gefährdet: Igel und Jungvögel Die Igelpopulation in Österreich schrumpft seit Jahren besorgniserregend. Eine Ursache: Mähroboter. Denn Igel sind vor allem in der Dämmerung und nachts aktiv – genau dann, wenn viele Mähroboter unbeaufsichtigt im Garten ihre Runden drehen. Auf der Suche nach Futter werden die stacheligen Tiere oft übersehen und schwer verletzt oder gar getötet. Auch Igelbabys häufig Todesopfer Besonders kritisch ist der Spätsommer, wenn Igel Nachwuchs haben: Im August und Anfang September ist ihre Hauptwurfzeit, und die winzigen Igeljungen unternehmen in der Dämmerung ihre ersten Ausflüge mit der Mutter. Einrollen, die instinktive Schutzreaktion hilft den Jungen nicht gegen die scharfen Messer. Igel in Not https://tierschutzverein.at/presseaussendung/igel-in-not/ Politik bleibt weiter untätig Bereits im Mai 2024 appellierte der ÖTV an die Politik, ein Nachtfahrverbot für Mähroboter zu beschließen. Doch nichts ist passiert. Unterstützung kommt von Prof. Klaus Hackländer, Vorstand des Instituts für Wildbiologie und Jagdwirtschaft an der BOKU Wien: „Mähroboter sollten weder in der Dämmerung noch nachts laufen, solange die Technik nicht ausgereift ist. Am besten wäre es, man verzichtet ganz auf sie und lässt die Wiese wachsen – zum Schutz der Tiere und zur Förderung der Biodiversität.“ Englischer Rasen ist ökologische Wüste Der Österreichische Tierschutzverein rät grundsätzlich vom Einsatz von Mährobotern ab. Denn die Roboter töten nicht nur den Igel, sondern zerstören auch die Lebensräume von Kleinsäugern, Amphibien und Insekten. Der gepflegte „englische Rasen“ mag ordentlich erscheinen, ist aber ökologisch wertlos. Nur Wildblumen, Hecken und hohe Gräser bieten Nahrung und Schutz für viele Tierarten. Tierfreundlicher Garten: Empfehlung der Wissenschaft Wer den eigenen Garten zum Tierparadies machen möchte, sollte beim Anlegen von Blühflächen Spontanvegetation zulassen oder auf heimisches, autochthones Saatgut setzen. Wissenschaftlerin Sophie Kratschmer von der BOKU Wien empfiehlt dafür wilde Ecken im Garten. „Einfach die Pflege reduzieren und das Rasenmähen auf ein Minimum beschränken.“ Das freut auch die Bienen. Tierfreundlicher Garten https://tierschutzverein.at/presseaussendung/tierfreundlicher-garten/ Was Gartenbesitzer machen können Der Österreichische Tierschutzverein appelliert: Weniger mähen, mehr Vielfalt zulassen. Heimische Pflanzen, wilde Ecken und Rückzugsräume im Garten sind das Beste, was man für Tiere tun kann. Rückfragen & Kontakt: Alexios Wiklund Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 0660/730 42 91 wiklund@tierschutzverein.at www.tierschutzverein.at/presse