Qualzucht ist systematische Tierquälerei Am Assisi-Hof in Stockerau leben vier Faltohr-Kätzchen (Scottish Fold). Mit ihren runden Gesichtern, großen Augen und geknickten Ohren wirken sie auf den ersten Blick besonders niedlich - doch diese Tiere sind zum Leiden verdammt. Denn hinter ihrem süßen Aussehen stecken Profitgier und gezielte Qualzucht. Deshalb fordert der Österreichische Tierschutzverein: „Bei jeder Tierzucht muss die Gesundheit an erster Stelle stehen!” Erst vor einigen Wochen wurden am Assisi-Hof in Stockerau vier kleine Faltohr-Kätzchen geboren. Ihre Mutter Frida war zuvor von den Behörden aus einer skrupellosen, illegalen Zucht gerettet worden. Seitdem kümmert sich das Tierpflegeteam liebevoll um sie und ihre Babys. Doch eine traurige Wahrheit bleibt: Diese Kätzchen werden ihr Leben lang leiden. Faltohr-Kätzchen sind zum Leiden verdammt Alfred Kofler, Leiter der Tierpflege, erklärt: „Ihre geknickten Ohren wirken harmlos, sind aber das sichtbare Zeichen eines folgenschweren, angezüchteten Gendefekts. Er führt zu Knochen- und Knorpelschäden. Und damit oft zu einem Leben voller Schmerzen. Diese süßen, unschuldigen Faltohr-Kätzchen werden wahrscheinlich schon in wenigen Monaten unter Arthrose, entzündeten Gelenken, Wirbelsäulenverkrümmungen und gravierenden Bewegungseinschränkungen leiden. Bereits alltägliche Dinge wie Laufen, Spielen, Klettern oder Springen werden für sie dann zur schmerzbedingten Qual. Das bricht einem das Herz.“ Besonderes Aussehen ist ihr Verderben. Qualzucht ist in Österreich zwar seit 2005 verboten. Dennoch boomt sie weiterhin – ebenso wie der illegale Handel mit diesen Qualzuchtrassen. Grund dafür sind Profitgier und die unkritische Nachfrage nach angesagten „Trendrassen“. Alfred Kofler: „Niedliche Fotos in den sozialen Medien täuschen über das Leiden der Tiere hinweg und heizen das Geschäft zusätzlich an. Auch Influencer tragen oft dazu bei, dass die Qualzucht weiterhin floriert.“ Gesundheit muss Vorrang haben Statt auffälliger Rassemerkmale sollten bei der Zucht von Tieren stets ihre Gesundheit und ihr Wohlergehen im Vordergrund stehen. Daher fordert der Österreichische Tierschutzverein: „Bei jeder Tierzucht muss die Gesundheit an erster Stelle stehen!“ Diese Forderung wird von Barbara Fiala-Köck, Vorsitzende der Qualzuchtkommission vollinhaltlich unterstützt. Tierliebe beginnt bereits beim Kauf Barbara Fiala-Köck appelliert: „Bitte informieren Sie sich vor dem Kauf einer Katze genau über ihre Herkunft. So können Sie sicherstellen, dass das Tier tierschutzgerecht gehalten wurde und keine gesundheitlichen Belastungen hat. Damit leisten Sie einen aktiven Beitrag zur Vermeidung von Tierleid.“ Süße Videos täuschen über Leid hinweg Tierexperte Alfred Kofler warnt: „Finger weg von auffällig gezüchteten Tieren mit verkürzter Nase, gefalteten Ohren oder Mini-Körpern. Lassen Sie sich nicht von niedlichen Internetvideos täuschen – sie zeigen nie das Leid hinter der Kamera.“ Qualzucht: https://tierschutzverein.at/qualzucht-niedlichkeit-um-jeden-preis/ Qualzuchten bedeuten hohe Kosten für Halter Was viele oft erst spät erkennen: Diese oft chronisch kranke Katzen verursachen hohe Tierarztkosten. „Sie benötigen meist eine lebenslange medizinische Versorgung und spezielle Pflege. Viele Halter sind damit überfordert. Das traurige Ende ist nicht selten die Abgabe ins Tierheim“, sagt Kofler. Rückfragen & Kontakt: Alexios Wiklund Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 0660/730 42 91 wiklund@tierschutzverein.at www.tierschutzverein.at/presse