Für viele Menschen gehört das bunte Feuerwerk zum Jahreswechsel einfach dazu – für Pferde hingegen bedeuten die lauten Knaller und grellen Lichter oft massiven Stress. Gerade Fluchttiere reagieren auf unerwarteten Lärm mit Angst, Unruhe oder Panik. Der Österreichische Tierschutzverein zeigt, wie Sie Ihr Pferd bestmöglich auf die Silvesternacht vorbereiten können und mit welchen Maßnahmen Sie Ihrem Vierbeiner Sicherheit und Ruhe geben.
Wie nehmen Pferde Feuerwerk wahr?
Pferde besitzen besonders empfindliche Sinnesorgane. Sie hören deutlich feiner als wir Menschen, und auch Lichtreize nehmen sie intensiver wahr. Ein Feuerwerk bedeutet daher für viele Vierbeiner einen wahren Sturm an Eindrücken:
- flackernde Lichtreflexe
- laute Knalle und Pfeiftöne
- ungewohnte Rauchschwaden
- fremde Gerüche des Schwarzpulvers
All das kann Pferde stark verunsichern. Da man sie – im Gegensatz zu Verkehrssituationen – kaum gezielt an ein Feuerwerk gewöhnen kann, ist es sinnvoll, das ganze Jahr über an ihrer allgemeinen Gelassenheit zu arbeiten. Regelmäßiges Stress- und Gelassenheitstraining hilft dem Pferd, in unbekannten Situationen sicherer zu bleiben und neue Reize besser zu verarbeiten.
Offenstall oder Box – wo fühlt sich mein Pferd wohler?
Eine allgemeingültige Empfehlung gibt es hier nicht, denn jedes Pferd reagiert unterschiedlich. Grundsätzlich gilt:
Offenstallpferde, die in ihrer Herde gut integriert sind, fühlen sich meist in ihrer gewohnten Gruppenumgebung am sichersten. Sie können sich frei bewegen und erkennen, dass ihre Artgenossen ebenfalls ruhig bleiben.
Boxenpferde sollten an Silvester möglichst in ihrer vertrauten Umgebung bleiben. Gewohnheit gibt Sicherheit.
Um den Stress zu reduzieren, empfiehlt es sich bei Boxenhaltung:
- Stalltüren und Fenster zu schließen, um Lärm und Rauch etwas zu dämmen.
- Stroh und Heu ausreichend bereitzustellen.
- Störende Lichtreflexe und Geräusche von außen möglichst abzuschirmen.

Schrittweise Geräuschgewöhnung
Eine behutsame Gewöhnung an laute Geräusche über das Jahr hinweg kann Ihrem Pferd helfen, gelassener zu bleiben, wenn es rund um den Jahreswechsel draußen knallt. Dafür eignen sich beispielsweise CDs oder Videos mit Feuerwerks- oder Gewittergeräuschen, die man dem Pferd zunächst in sehr geringer Lautstärke vorspielt und idealerweise in entspannten Momenten – etwa beim Füttern – einsetzt. Über mehrere Wochen kann die Lautstärke langsam und vorsichtig gesteigert werden, sodass das Pferd die ungewohnten Klänge zunehmend ruhiger aufnimmt. Diese Methode ersetzt zwar keine spezielle Silvestergewöhnung, trägt jedoch entscheidend dazu bei, die Grundgelassenheit des Pferdes zu fördern.
Stressfrei ins neue Jahr – so erleichtert ihr eurem Pferd die Silvesternacht!
- Ruhige Vorbilder helfen: Steht ein junges oder unsicheres Pferd neben einem gelassenen Stallkollegen, wirkt sich das oft beruhigend aus.
- Extra Portion Raufutter:
Fressen beschäftigt – und das Kauen wirkt stressmindernd. Offenstallpferde profitieren von dauerhaft verfügbarem Heu. - Licht und Radio einschalten:
Gleichmäßige Hintergrundgeräusche überdecken Krach und Lichtreflexe draußen. - Boxenhaltung für sehr ängstliche Pferde:
Manchen Pferden hilft es, eine Nacht in der Box zu verbringen, da dort weniger optische Reize auf sie einwirken. - Pflanzliche Unterstützung:
Kräuter wie Melisse, Hopfen oder Baldrian können ängstlichen Pferden helfen. Diese am besten bereits Tage zuvor ins Futter mischen. - Gemeinsam statt einsam:
Wenn Sie wissen, dass Ihr Pferd stark auf Geräusche reagiert, bleiben Sie bei ihm. Eine ruhige, vertraute Person kann enorm viel Sicherheit geben.

Für ein tierfreundliches Silvester!
Wir sagen: Gusch statt Tusch! Silvester ohne Feuerwerk ist kein Verzicht, sondern ein Gewinn – für Tiere, Natur und Menschen.
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