Shivering-Syndrom bei Pferden

Österreichischer Tierschutzverein - Tiervermittlung: Der sanftmütige Davy Jones.

Das Shivering Syndrom ist eine neuromuskuläre Erkrankung bei Pferden. Sie ist durch unkontrollierte Muskelzuckungen und Krämpfe gekennzeichnet. Diese Erkrankung betrifft oft die Hinterhand, kann aber auch andere Muskeln beeinflussen.

Ursachen des Shivering Syndroms

Die genauen Ursachen des Shivering Syndroms sind noch nicht vollständig klar. Vermutet wird, dass genetische Faktoren und neurologische Probleme eine Rolle spielen. Einige Theorien besagen, dass während der fetalen Entwicklung oder bei der Mutterstute Traumata auftreten können, die zu dieser Störung führen.

Auch Muskelstoffwechselprobleme könnten beteiligt sein. Biochemische Untersuchungen zeigen, dass die Nervenreize in den Muskeln nicht richtig verarbeitet werden. Dies führt zu den charakteristischen Zuckungen.

Genetische Faktoren

Einige Untersuchungen deuten darauf hin, dass das Shivering Syndrom eine genetische Komponente haben könnte. Bestimmte Pferderassen sind häufiger betroffen. Dies weist auf eine erbliche Veranlagung hin. Die genaue genetische Vererbung ist jedoch noch nicht vollständig verstanden. Zukünftige genetische Studien könnten helfen, die spezifischen Gene zu identifizieren, die mit dieser Erkrankung verbunden sind.

Neurologische und biochemische Ursachen

Die neurologischen Ursachen des Shivering Syndroms könnten auf Fehlfunktionen im zentralen Nervensystem zurückzuführen sein. Diese Fehlfunktionen führen zu einer unzureichenden Steuerung der Muskelbewegungen. Biochemisch könnte eine Störung im Stoffwechsel der Muskeln eine Rolle spielen. Hierbei wird angenommen, dass die Reizweiterleitung zwischen Muskeln und Gehirn nicht richtig funktioniert. Dies verursacht die unkontrollierten Zuckungen.

Österreichischer Tierschutzverein - Tiervermittlung: Der sanftmütige Davy Jones.

Auch unser ehemaliger Schützling Davy Jones ist Shivering-Patient.

Traumata und Entwicklungsprobleme

Traumata während der Trächtigkeit oder im frühen Fohlenalter könnten ebenfalls eine Rolle spielen. Solche Traumata könnten die normale Entwicklung des Nervensystems beeinträchtigen. Dies führt zu langfristigen neurologischen Problemen. Diese Theorie wird durch Fälle unterstützt, in denen Fohlen nach einem traumatischen Ereignis Symptome des Shivering Syndroms entwickeln.

Das Shivering Syndrom kann bei Pferden aller Rassen und Altersgruppen auftreten. Es zeigt sich jedoch häufig nach der Wachstumsphase. Besonders anfällig sind Pferde mit hohem Muskeltonus und solche, die intensiv im Sport eingesetzt werden. Jungpferde können die Symptome oft durch Vermeidung bestimmter Bewegungen kaschieren. Deshalb wird die Erkrankung erst später diagnostiziert.

Symptome bei Shivering

Pferde mit Shivering zeigen Probleme beim Rückwärtsgehen und beim Anheben der Hufe. Die betroffenen Tiere vermeiden oft das Beugen der Gelenke. Sie reagieren mit Panik oder Abwehr auf bestimmte Bewegungen. Ein steifer Gang und ein ruckartiges Hochreißen der Hinterbeine sind ebenfalls typisch. Diese Symptome können mit anderen neuromuskulären Störungen wie dem Hahnentritt verwechselt werden. Zur Diagnose sind Blutuntersuchungen erforderlich. Sie helfen, andere Erkrankungen auszuschließen.

Zu den typischen Anzeichen gehören unkontrollierte Zuckungen und Muskelkrämpfe. Diese treten besonders in der Hinterhand auf. Pferde haben Schwierigkeiten, ihre Hufe anzuheben. Dies macht die Hufpflege und das Schmieden schwierig. Sie zeigen oft einen steifen Gang und vermeiden es, ihre Gelenke zu beugen. In einigen Fällen können auch die Vorderhand, der Kopf und sogar die Ohren und Augenlider betroffen sein. Dies macht das Krankheitsbild noch komplexer.

pferdepaten gesucht

Mit einer Patenschaft unterstützen Sie, dass wir auch weiterhin neue Schützlinge aufnehmen, sie gesund pflegen und in ein neues Zuhause vermitteln können.

Auswirkungen auf das Pferd

Das Shivering Syndrom führt zu einem fortschreitenden Verlust der Muskelkontrolle. Auch die Muskelkraft nimmt ab. Die Pferde leiden unter Muskelkrämpfen und Verspannungen. Dies beeinträchtigt ihre Lebensqualität erheblich. Mit zunehmendem Alter verschlimmern sich die Symptome. Besonders bei Stress oder körperlicher Belastung. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung können das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen.

Physische und psychische Auswirkungen

Die physische Belastung durch die ständigen Muskelzuckungen und Krämpfe ist groß. Sie führt zu einem erheblichen Verlust an Muskelmasse und Kraft. Betroffene Pferde haben Schwierigkeiten, sich zu bewegen. Psychisch kann die ständige Unruhe und der Stress das Wohlbefinden der Pferde stark beeinträchtigen. Ein ruhiges und stressfreies Umfeld ist daher besonders wichtig.

Langfristige Prognose

Das Shivering Syndrom ist eine chronische Erkrankung. Sie ist nicht heilbar. Mit der richtigen Pflege und Behandlung können die Symptome jedoch gemildert werden. Das Fortschreiten der Krankheit kann verlangsamt werden. Die Lebensqualität der betroffenen Pferde kann durch gezielte Maßnahmen verbessert werden. Eine kontinuierliche tierärztliche Betreuung ist dabei essenziell.

Management und Behandlung

Die richtige Haltung und Pflege sind entscheidend. Offenstallhaltung mit ausreichend Platz und Bewegung ist ideal. Sie minimiert Stress. Eine weiche, rutschfeste Einstreu bietet zusätzlichen Komfort. Regelmäßiges, sanftes Training hilft, die Muskulatur zu stärken. Es löst auch Verspannungen. Langsame Aufwärm- und Abkühlphasen sind essenziell. Manuelle Therapien wie Physiotherapie und Osteopathie können ebenfalls helfen. Sie lindern Blockaden und Verspannungen.

Haltung und Stallmanagement

Pferde mit Shivering profitieren von einer Haltung in Offenställen. Diese bieten ihnen genügend Raum zur Bewegung. Auch Sozialkontakte mit anderen Pferden sind wichtig. Eine ruhige, stressfreie Umgebung ist essenziell. Die Einstreu sollte weich und rutschfest sein. Regelmäßige Bewegung hält die Muskulatur geschmeidig. Sie vermeidet Verspannungen.

Training und Bewegung

Ein gezieltes Trainingsprogramm ist wichtig. Es sollte sanft und schrittweise erfolgen. Lange Aufwärm- und Abkühlphasen sind wichtig. Intensive Belastungen sollten vermieden werden. Sie können Muskelkrämpfe auslösen. Physiotherapeutische Maßnahmen und manuelle Therapien können helfen. Sie lockern die Muskulatur und lösen Verspannungen.

Manuelle Therapien und ergänzende Behandlungen

Manuelle Therapien wie Physiotherapie und Osteopathie können helfen. Sie lösen Muskelverspannungen. Regelmäßige Behandlungen steigern das Wohlbefinden der Pferde. Auch Massagen und Wärmeanwendungen können unterstützend wirken. Sie sollten in Absprache mit dem Tierarzt durchgeführt werden.

Fütterung und Nährstoffversorgung

Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig. Hochwertiges Heu und artenreiche Weiden sollten die Basis bilden. Ergänzungen von Aminosäuren wie Lysin, Methionin, Threonin und Tryptophan können notwendig sein. Der Stärkeanteil im Futter sollte reduziert werden. Hochwertige Öle wie Lein- oder Hanföl sollten den Energiebedarf decken. Blutuntersuchungen geben Aufschluss über Mangelerscheinungen. So können gezielt Mineralstoffe wie Magnesium und Vitamine ergänzt werden.

Fütterungsstrategien

Pferde mit Shivering benötigen eine angepasste Fütterung. Eine proteinreiche Ernährung mit vielen essenziellen Aminosäuren kann helfen. Sie verhindert Muskelabbau. Die Qualität des Futters ist wichtig. Nasses oder minderwertiges Heu sollte vermieden werden. Es könnte die Symptome verschlimmern.

Ergänzende Nährstoffe

Bestimmte Nährstoffe sind besonders wichtig. Magnesium und Mangan spielen eine entscheidende Rolle im Muskelstoffwechsel. Sie sollten ausreichend verfügbar sein. Auch Vitamin E und Vitamin B12 sind wichtig. Eine regelmäßige Blutuntersuchung kann helfen. Sie erkennt mögliche Defizite frühzeitig. So können sie gezielt behoben werden.

Prävention und Langzeitstrategien

Regelmäßige tierärztliche Kontrollen sind unerlässlich. Sie überwachen den Zustand des Pferdes. Die Behandlung wird angepasst. Die Vermeidung von Stress ist wichtig. Eine individuell angepasste Haltung und Fütterung stabilisiert die Gesundheit. Sorgfältige Betreuung verbessert die Lebensqualität langfristig.

Langzeitbetreuung

Eine langfristige Betreuung durch einen Tierarzt ist notwendig. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind wichtig. Sie tragen dazu bei, die Gesundheit der Pferde zu erhalten. Ein umfassender Betreuungsplan ist entscheidend. Er berücksichtigt Haltung, Fütterung und Pflege.

Anpassung der Lebensumstände

Die Lebensumstände sollten kontinuierlich überprüft werden. Haltungsbedingungen, Fütterung und Training müssen eventuell angepasst werden. Stressfaktoren sollten minimiert werden. Auch Änderungen im Stallmanagement oder neue Trainingsmethoden können notwendig sein. So werden die Bedürfnisse der Pferde erfüllt.

FAQs zum Shivering Syndrom

Was ist das Shivering Syndrom bei Pferden?

Das Shivering Syndrom ist eine neuromuskuläre Störung bei Pferden. Sie verursacht unkontrollierte Muskelzuckungen und Krämpfe. Die Störung betrifft hauptsächlich die Hinterhand, kann aber auch andere Muskelgruppen beeinflussen.

Wie wird das Shivering Syndrom diagnostiziert?

Die Diagnose erfolgt durch eine gründliche klinische Untersuchung. Bluttests helfen, andere Erkrankungen auszuschließen. Auch neurologische Tests können notwendig sein. Die Beobachtung typischer Symptome spielt eine entscheidende Rolle.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für das Shivering Syndrom?

Das Management umfasst eine stressfreie Haltung, angepasste Fütterung und regelmäßige, sanfte Bewegung. Manuelle Therapien wie Physiotherapie und Osteopathie sind ebenfalls wichtig. Eine ausgewogene Ernährung mit speziellen Nährstoffergänzungen unterstützt die Behandlung.

Helfen Sie mit!

Die Arbeit in der Pferdeklappe ist nur dank Ihrer Hilfe möglich, denn als gemeinnütziger Verein sind wir zur Gänze auf die Unterstützung von Tierfreunden angewiesen. Nur mit Ihrer Spende können wir tierische Notfälle bei uns aufnehmen, tierärztlich versorgen und zu einem neuen Leben verhelfen!