Ataxie bei Katzen: was hinter dem “wackeligen” Gangbild steckt.
Ataxie bei Katzen ist eine neurologische Störung, die das Gleichgewicht und die Koordination der Tiere beeinträchtigt. Betroffene Katzen wirken oft „betrunken“, laufen wackelig oder verlieren leicht das Gleichgewicht – doch was genau steckt hinter dieser Erkrankung? Und wie kann man ataktischen Katzen den Alltag erleichtern?
Was ist Ataxie bei Katzen?
Der Begriff Ataxie bezeichnet eine Bewegungsstörung, die durch eine Fehlfunktion des Nervensystems entsteht. Bei Katzen äußert sich dies meist in einem unsicheren, schwankenden Gang, Schwierigkeiten beim Springen oder Koordinationsproblemen beim Fressen und Putzen. Auch ein schief gehaltener Kopf kann ein Symptom sein.
Ursachen von Ataxie: Woher kommt die Störung?
Es gibt mehrere mögliche Auslöser für Ataxie bei Katzen:
- Angeborene Ataxie (zerebelläre Hypoplasie): Diese Form entsteht bereits vor der Geburt. Meist ist eine Infektion der Mutterkatze mit dem feline Panleukopenievirus (Katzenseuche) während der Trächtigkeit der Auslöser. Das Kleinhirn des ungeborenen Kätzchens entwickelt sich dabei nicht vollständig.
- Toxische Ursachen: Kontakt mit Pestiziden, giftigen Pflanzen oder Haushaltschemikalien kann das zentrale Nervensystem schädigen und Ataxie auslösen.
- Infektionen: Toxoplasmose, FIV oder FeLV (feline Leukämie) sind Erkrankungen, die ebenfalls neurologische Schäden verursachen können.
- Verletzungen: Ein Schädel-Hirn-Trauma infolge eines Unfalls oder Sturzes kann zu bleibender Ataxie führen.

Leben mit einer Ataxie-Katze: wertvolle Tipps für einen sicheren Alltag.
- Sicherheit geht vor! Räume sollten frei von Stolperfallen sein. Rutschfeste Teppiche, Treppenschutzgitter und gepolsterte Ecken helfen, Verletzungen zu vermeiden.
- Die richtige Katzentoilette: Nutzen Sie eine stabile Toilette mit niedrigem Einstieg und erhöhten Seiten, um den Zugang zu erleichtern und Unfälle zu vermeiden.
- Unterstützung bei der Fellpflege: Viele Ataxie-Katzen tun sich schwer, sich überall zu putzen. Eine sanfte Unterstützung mit feuchten Tüchern oder Bürsten kann helfen.
- Weiche Unterlagen: Bereiche, in denen die Katze oft stürzt oder taumelt, sollten mit Kissen, Decken oder rutschfesten Matten ausgestattet werden.
- Angepasste Futternäpfe: Näpfe mit niedrigem Rand, rutschfester Unterseite oder seitlicher Stütze sind ideal für Katzen mit Kopfnicken oder Koordinationsproblemen.
- Bewegung gezielt fördern: Verschiedene Untergründe wie weiche Decken, Balance-Kissen oder strukturierte Matten können spielerisch die Motorik fördern.
- Ernährung unterstützen: Omega-3-Fettsäuren (z. B. aus Lachsöl) können die neurologische Gesundheit fördern. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt über passende Nahrungsergänzungen.
Ataxie ist kein Grund zur Aufgabe – sondern zur Anpassung!
Ataxie-Katzen sind besondere Tiere. Sie brauchen keine Mitleid, sondern Verständnis, Geduld und eine liebevolle Umgebung. Mit gezielten Anpassungen im Alltag, guter Pflege und einem sicheren Zuhause können sie ein langes, erfülltes Leben führen – voller Spiel, Zuneigung und Lebensfreude.
