Die Angelpraxis „Catch and Release“ erfreut sich in Österreich immer größerer Beliebtheit. Dabei werden erbeutete Fische nicht getötet, sondern vermessen, gewogen, fotografiert und wieder ins Wasser zurückgesetzt. Es handelt sich um reines Spaßangeln, bei dem Tiere sinnlos gefangen, verletzt und als Fotorequisiten für Instagram-Selfies benutzt werden. Zum Tag der Fische am 22. August macht der Österreichische Tierschutzverein auf diese tierquälerische Angelpraxis aufmerksam.
Angeln als Freizeitvergnügen
Angeln ist ein weitverbreitetes Hobby in Österreich, und die Variante „Catch and Release“ liegt im Trend. Hierbei werden erbeutete Fische nicht getötet, sondern nach dem Fang ins Wasser zurückgesetzt. Ziel der Angler ist es, besonders viele Fische zu fangen und zu fotografieren. Je größer und prächtiger das Tier, desto mehr Anerkennung bringen die Fotos und Selfies in den sozialen Medien.
„Catch and Release“: Fische sterben langsamen Tod
Viele Angler glauben, den Fischen etwas Gutes zu tun, indem sie sie ins Wasser zurücksetzen. Dies ist jedoch ein fataler Irrtum: Beim Fang durchstößt der Angelhaken das empfindliche Maul und/oder den Kiemenbereich des Fisches. Der darauffolgende „Drill“ kostet den Fisch viel Kraft und Energie. Auch das Wiegen, Vermessen und Fotografieren stresst die Tiere enorm. Zurück im Wasser sind die Fische oft schwer verletzt und sterben häufig an den Folgen.
Fische fühlen Angst und Schmerz
Lange Zeit wurde angenommen, dass Fische keine Schmerzen empfinden. Studien haben jedoch gezeigt, dass Fische über Schmerzrezeptoren und ein Zentralnervensystem verfügen, mit dem sie Schmerzsignale verarbeiten. Fische können Schmerzen bewusst wahrnehmen und erleben Gefühle wie Angst und Stress.
Gefahren für andere Wildtiere
Nicht nur Fische sind Opfer der „Catch and Release“-Praxis. Unsachgemäß entsorgte Angelschnüre und -haken in Gewässern können auch andere Wildtiere gefährden. Wasservögel wie Fischadler nutzen Angelschnüre für den Nestbau und verheddern sich darin. Schwäne verschlucken oft Angelhaken, die schwere Verletzungen verursachen.
Angeln als Hobby: schärfere Gesetze erforderlich
In Deutschland ist das „Catch and Release“-Angeln nicht mit der geltenden Rechtslage vereinbar, da es als Tierquälerei gilt. In Österreich gibt es keine einheitliche Regelung. Die Bundesländer sind gefragt, strenger gegen tierquälerische Angelpraktiken vorzugehen und die Gesetze zu verschärfen.
Was Sie tun können
- Verzichten Sie darauf, Angeln als Sport oder Hobby auszuüben. Es gibt viele tierfreundlichere Freizeitaktivitäten in der Natur.
- Besuchen Sie keine kommerziellen Angelteiche und meiden Sie Veranstaltungen, bei denen gefischt wird.
- Informieren Sie Familie und Freunde über das Tierleid, das durch Praktiken wie „Catch and Release“ verursacht wird.