Kein anderes Lebewesen bewegt sich so anmutig durchs Wasser, wie der Fisch. Die Fähigkeit zu kognitiven Leistungen und Gefühlen wird ihm aber leider oft abgesprochen. Dabei belegen viele Studien das Gegenteil: Fische sind Wesen mit komplexen Empfindungen. Der Österreichische Tierschutzverein weiß, warum Fische zu den wohl unterschätztesten Tieren überhaupt gehören.
- Eigene Sprache: Fische kommunizieren miteinander. Um sich zu verständigen, nutzen sie Geräusche auf einer sehr niedrigen Frequenz, wie etwa Summen, Wimmern, Jaulen oder Schnalzen. Der Mensch kann diese Geräusche nur mit Hilfe bestimmter Geräte wahrnehmen. Leider herrscht in Aquarien oft durchgehend ein bestimmter Lärmpegel, etwa durch die Pumpe oder den Filter. Dadurch wird die Kommunikation der Tiere gestört und die Verständigung wiederholt unterbrochen.
- Soziale Wesen: Fische sind soziale Wesen, die eine individuelle Persönlichkeit besitzen, in Gruppen leben, Beziehungen zueinander entwickeln und um ihre verstorbenen Artgenossen trauern. Mittlerweile gilt es als erwiesen, dass die Tiere ihre Artgenossen voneinander unterscheiden und im Einzelnen erkennen können.
- Gefühle: Fische werden leider immer noch häufig als gefühllose Wesen abgetan. Wie Forschungen bestätigen, empfinden sie jedoch – genau wie Vögel und Säugetiere – Schmerz, Trauer und Leid. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass Fische an einer Depression erkranken können.
- Soziales Lernen: Fische lernen von ihren Ihresgleichen und pflegen kulturelle Traditionen. So lassen sich etwa junge Guppies und Steinbarsche bei der Nahrungssuche von ihren Artgenossen leiten.
Artgerechte Haltung ist das A und O
Das zeigt: Fische sind intelligente und soziale Wesen, die ihre Umgebung sehr wohl wahrnehmen und über eine komplexe Gefühlswelt verfügen.
Dies sollten auch die Menschen beachten, die Fische bei sich zuhause halten. Ein intensives Auseinandersetzen mit den individuellen Bedürfnissen der Fische ist für ihre Haltung ein Muss. Neben der Größe des Aquariums oder Teichs ist auch die passende Wahl seiner Bewohner von großer Bedeutung – nicht jede Fischrasse passt zusammen! Fischhalter sollten außerdem großen Wert legen auf die Gestaltung ihrer „Unterwasserwelt“ mit Strukturelementen und geeigneten Pflanzen. Speziell bei Aquarien sind außerdem auf eine gute Filtration, optimal angereichertes Wasser, penible Temperaturkontrollen der geforderten Wassertemperatur und selbstverständlich die regelmäßige Reinigung des Fisch-Zuhauses ein Muss.
Für viele Menschen ist ein Aquarium oder Teich nicht mehr als eine Zierde – für die Tiere, die darin leben, ist es ihre ganze Welt.