Entzündete Bisswunden, blutige Machtkämpfe mit dem Nachbarskater oder Kratzer im Parkett der Mietwohnung: Haftpflichtfälle durch Katzen entstehen schneller als man denkt. Aber wer haftet eigentlich, wenn Ihre Katze einen Schaden verursacht? Gibt es überhaupt eine eigene Haftpflichtversicherung für Katzen? Und wenn ja: Macht sie Sinn? Der Österreichische Tierschutzverein beantwortet die wichtigsten Fragen.
Kann ich eine eigene Haftpflichtversicherung für meine Katze abschließen?
Anders als für Hunde und Pferde gibt es für Katzen keine eigene Haftpflichtversicherung. Der Grund: Katzen verursachen selten so hohe Schäden, dass sich eine Katzenhaftpflichtversicherung rentieren würde. Als „zahme Kleintiere“ sind sie zudem in der privaten Haftpflichtversicherung mitversichert – das gilt auch für Fische, Nagetiere, Reptilien und andere Kleintiere.
Konkret heißt das: Verursacht Ihre Katze Schäden an Dritten und/oder deren Eigentum, greift die private Haftpflichtversicherung.
Ist eine private Haftpflichtversicherung als Katzenbesitzer verpflichtend?
Als Katzenbesitzer müssen Sie grundsätzlich keine private Haftpflichtversicherung abschließen, jedoch ist eine solche durchaus empfehlenswert. Ohne private Haftpflichtversicherung haften Sie im Schadensfall mit Ihrem Privatvermögen für Ihr Tier. Dann müssen Sie Schäden an Dritten und/oder deren Eigentum aus eigener Tasche bezahlen.
Welche Schäden, die meine Katze verursacht, werden von der privaten Haftpflichtversicherung gedeckt?
Eine private Haftpflichtversicherung greift, wenn Ihr Tier:
- Dritten Personen,
- Deren Eigentum und/oder
- Fremden Tieren schadet und/oder
- Vermögensschäden verursacht.
Meine Katze hat ein anderes Tier gebissen. Wer kommt für die Folgekosten auf?
Beißt Ihre Katze ein anderes Tier, das infolge ärztlich behandelt oder operiert werden muss, entstehen schnell hohe Kosten für Tierarzthonorare, Medikamente und den Aufenthalt in der Tierklinik. Damit Sie diese Kosten nicht selbst tragen müssen, empfiehlt sich der Abschluss einer privaten Haftpflichtversicherung, die in solchen Fällen zum Einsatz kommt.
Meine Katze hat einen anderen Menschen gebissen. Deckt die private Haftpflichtversicherung diesen Schaden ab?
Wenn Ihr Nachbar versucht, Ihren Kater zu streicheln und gebissen wird, können schnell hohe Kosten entstehen: Infizierte Wunden, Arztbesuche, Medikamente und im schlimmsten Fall ein längerer Krankenstand aufgrund einer Blutvergiftung. Haben Sie eine private Haftpflichtversicherung, übernimmt diese die Kosten für Schmerzensgeld, medizinische Behandlung und gegebenenfalls Krankengeld.
Meine Katze hat einen Schaden in meiner Wohnung verursacht, in der ich zur Miete lebe. Wer muss die Reparaturen bezahlen?
Bewohnen Sie mit Ihrer Katze eine Mietwohnung, empfiehlt sich eine private Haftpflichtversicherung, die Mietschäden abdeckt. Da die Wohnung zum Eigentum Ihres Vermieters zählt, haftet die private Haftpflichtversicherung für Schäden an der Mietwohnung, z.B. zerkratzte Türstöcke oder angeknabberte Dichtungen.
Welche Versicherung brauche ich, wenn ich mein Tier für den Krankheitsfall absichern möchte?
Die private Haftpflichtversicherung kommt ausschließlich für Schäden gegenüber Dritten auf – Verletzungen oder Krankheiten Ihres eigenen Tieres sind dadurch nicht abgedeckt. Für den Krankheitsfall ist eine Kranken- und Unfallversicherung für Katzen ratsam. Diese kann je nach Anbieter und Paket auch Vorsorge- und Kastrationskosten, Auslandsschutz sowie Kosten für Operationen und Heilbehandlungen inkludieren.