Für uns den Österreichischen Tierschutzverein steht das Wohl der Tiere an erster Stelle.

    Österreichischer Tierschutzverein: Freigängerkatzen produzieren Streunerkatzen und gefährden Wildtiere

    Presse

    OTS (Wien/Stockerau) – Freigängerkatzen genießen ein aufregendes Leben. Sie leben ihren natürlichen Drang zum Erkunden und Jagen aus. Doch genau dieses Verhalten führt zu Problemen für Wildtiere – und für die wachsende Zahl an Streunerkatzen (verwilderten Haustieren) in Österreich. Wer seine Katze rechtzeitig kastrieren lässt, handelt verantwortungsvoll und schützt gleich zwei Seiten: die eigene Samtpfote und die Wildtiere vor der Haustür.

    Obwohl Freigängerkatzen zuhause gut gefüttert werden, jagen sie gerne, da dies tief in ihnen verankert ist. Studien zeigen, dass sie in Österreich nicht nur Mäuse, sondern auch viele Vogelarten wie Amseln, Rotkehlchen oder Meisen erbeuten. Aber auch Frösche, Molche, Eidechsen und sogar Insekten gehören zu ihren Opfern. „Für die heimische Tierwelt stellt das ein ernsthaftes Problem dar“,  so Tierexperte Alfred Kofler vom Österreichischen Tierschutzverein.

    Freigänger verstärken Problem der Streunerkatzen

    Noch gravierender ist der Einfluss von Freigängerkatzen auf die Population der Streunerkatzen. „Obwohl es seit über 20 Jahren eine gesetzliche Kastrationspflicht für alle Katzen gibt, die regelmäßig nach draußen dürfen, werden viele von ihnen noch immer nicht kastriert“, kritisiert Kofler. Die Folgen dieser Nachlässigkeit sind verheerend: Ihre Nachkommen landen allzu oft auf der Straße. Zusätzlich treibt das Aussetzen von Hauskatzen – besonders häufig in der Ferienzeit – die Zahl der Streunerkatzen in die Höhe.

    Streuner vermehren sich unkontrolliert schnell

    In Österreich streifen immer mehr herrenlose Katzen umher. Allein in Wien geht die Veterinärmedizinische Universität von mindestens 5.000 verwilderten Hauskatzen aus. Streuner sind ständig auf Nahrungssuche und müssen jagen, um zu überleben. Sie erbeuten oft bis zu 100 Vögel pro Jahr – deutlich mehr als Freigänger.

    Tierexperte Kofler: „Viele der verwilderten Haustiere sind unterernährt, geschwächt und leiden an Infektionskrankheiten wie Katzenschnupfen, Augenentzündungen oder Wurmbefall. Das gefährdet wiederum zahlreiche Freigänger.“ Da beißt sich die Katze in den Schwanz.

    Kastration schützt Katzen und Wildtiere

    „Kastration ist gelebter Tierschutz. Sie verhindert nicht nur unkontrollierte Fortpflanzung, sondern schützt die Tiere auch selbst – vor Infektionen und Verletzungen“, betont Kofler. Gleichzeitig reduziert sie die Zahl der Tiere, die jagen müssen, um zu überleben. Damit entlasten wir die heimische Vogel- und Kleintierwelt.

    Katzenkastration ist aktiver Tierschutz https://tierschutzverein.at/presseaussendung/katzenkastration-ist-aktiver-tierschutz/

    Katzen nach wenigen Monaten geschlechtsreif

    Nur eine Kastration verhindert, dass Freigängerkatzen weitere Streuner hervorbringen. Jede zusätzliche, unkontrollierte Geburt verschärft dieses Elend weiter. Katzen sind bereits mit fünf bis sechs Monaten geschlechtsreif und können mehrere Würfe pro Jahr bekommen. Wer seine Katze frei herumlaufen lässt, aber nicht kastrieren lässt, trägt bewusst zur Vermehrung der Streunerkatzen bei.

    Was Halter tun können, um Wildtiere zu schützen

    Wer seine Freigängerkatze liebt und gleichzeitig Rücksicht auf die Natur nehmen möchte, kann einiges für die Wildtiere tun:
    Täglich mit der Freigängerkatze spielen und hochwertiges Futter geben. Eine Studie zeigt, dass gut ausgelastete Katzen bis zu 40 Prozent weniger jagen.
    Gärten naturnah und vogelfreundlich gestalten – mit Sträuchern, Hecken und sicheren Nistplätzen in mindestens zwei Metern Höhe.
    Gefährdete Biotope sichern, beispielsweise mit Maschendraht oder glatten Manschetten an Bäumen.
    Warnhalsbänder mit Glöckchen (manche Katzen reagieren gestresst) oder  aus buntem Stoff (nur mit Gummizug!) machen Vögel auf Katzen aufmerksam und reduzieren laut Studien die Beutefänge um bis zu 90 Prozent. Das Beste daran: Es verringert auch die Wahrscheinlichkeit von einem Jäger erschossen zu werden.

     

    Rückfragen & Kontakt:
    Alexios Wiklund
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    0660/730 42 91
    wiklund@tierschutzverein.at
    www.tierschutzverein.at/presse

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Tierpfleger Alfred Kofler ©OeTV Bea Romstorfer
Gerettetet Streunerkitten Bruno und Berta ©ÖTV
Streunerkatzen Bruno, Berta, Betty und Bubble am Assisi-Hof in Stockerau ©OeT

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