Für uns den Österreichischen Tierschutzverein steht das Wohl der Tiere an erster Stelle.

    Österreichischer Tierschutzverein fordert wegen Pflegenotstand Zucht- und Verkaufsstopp für Papageien

    Presse

    OTS (Wien/Stockerau) – Papageien können ein Alter von bis zu 60 Jahren erreichen. Ihre Lautstärke, Neugier und Hyperaktivität überfordern jedoch viele Halter*innen. Die Folge: Abgaben und Notfälle nehmen zu. Dabei arbeiten Auffangstationen seit Langem an ihrer Kapazitätsgrenze. Der Österreichische Tierschutzverein fordert daher einen Zucht- und Verkaufsstopp für Papageien, um die Situation nachhaltig zu entspannen.

    Die meisten der 387 Papageienarten leben in tropischen und subtropischen Regenwäldern. Nicht nur deshalb sind diese Exoten als Haustiere bei uns völlig ungeeignet.

    Artgerechte Papageienhaltung kaum möglich

    Alfred Kofler, Leiter der Tierpflege am Assisi-Hof in Stockerau: „Papageienhaltung erfordert Fachwissen, feuchtes Raumklima, exotisches Futter und ständige Beschäftigung – artgerechte Haltung ist privat kaum möglich.“

    Teure Haltung, jahrzehntelange Verpflichtung

    Wer Papageien hält, übernimmt eine große Verantwortung, die sich über Jahrzehnte erstreckt. Oft genug überleben die exotischen Tiere ihre Besitzer. Experte Kofler weiß: „Papageien sind bis ins hohe Alter laut, fordernd und unermüdlich aktiv – eine tägliche Herausforderung.“

    Geschickt und neugierig mit Knabberdrang

    Die neugierigen Vögel haben außerdem einen ausgeprägten Knabberdrang. Damit ist jedoch nicht ihre Vorliebe für Leckerlis gemeint. Mit ihrem scharfkantigen Schnabel können sie Möbelstücke wie Tische oder Holzregale zerstören und sogar Schrauben entfernen.

    Pflegemängel machen Papageien krank oder auffällig

    Wenn Papageien zu wenig Zuwendung erhalten und ihren Bewegungs- und Knabberdrang nicht ausleben können, werden sie meist krank, aggressiv oder zeigen anderes unerwünschtes Verhalten. Tierpfleger Kofler: „Sie schreien zum Beispiel genervt herum oder reißen sich selbst die Federn aus.“

    Hochintelligente und soziale Vögel

    Papageien sind intelligent und leben in Schwärmen. „Sie brauchen unbedingt Artgenossen” weiß Kofler. „Daher ist ihre Einzelhaltung in Österreich streng verboten, sie kommt aber trotzdem immer wieder vor.“

    Stabile Voliere mit viel Platz zum Fliegen

    Ein fast unlösbares Problem ist der fehlende Platz in Wohnungen. „Eine Voliere muss ausreichend Platz zum Fliegen bieten, stabiles Spielzeug enthalten, feste Sitzplätze haben und einen hygienisch unbedenklichen Boden aufweisen“, so Tierexperte Kofler.

    Geerbtes Tierschutzproblem jetzt akut

    In Österreich waren Papageien aufgrund von Handel, Zucht und Import jahrzehntelang leicht verfügbar. Erst das Tierschutzgesetz von 2005 brachte klare Vorschriften. Heute sind die Vögel aus der Mode und ihre Notfall-Versorgung stellt ein Tierschutzproblem dar.

    Zuchtstopp für Papageien nötig

    In Österreich sind die Auffangstationen längst am Limit. Daher fordert der Österreichische Tierschutzverein einen Zucht- und Verkaufsstopp. Wer Papageien will, soll sie adoptieren, statt sie neu zu kaufen.

    Nachruf: Edelpapagei Malou 

    Die Edelpapageien-Dame Malou wurde im November 2024 aus einem Müllraum in Wien gerettet. Vor kurzem ist der schwer kranke Vogel über die Regenbogenbrücke gegangen. Trotz ihrer unheilbaren Virusinfektion PBFD, die ihr fast alle Federn raubte, erlebte Malou in der Pflegestelle des Österreichischen Tierschutzvereins Liebe, Sicherheit und Lebensfreude. Großes Dankeschön an Assisi-Hof-Engel Sylvia, die großen Anteil an Malous neuem, glücklichem Leben hatte.

    Drama um Malou https://tierschutzverein.at/presseaussendung/papageienhaus/

    Tier-Pflegestellen: wichtiges Zuhause auf Zeit

    „Wir suchen laufend Pflegestellen für erkrankte oder operierte Tiere, für die Aufzucht von Jungtieren, für alte oder kranke Tiere, die hospizliche Betreuung benötigen, sowie für Wildtiere, die einen Überwinterungsplatz suchen“, betont Alfred Kofler. Pflegestellen bieten den Tieren Sicherheit und eine artgerechte Versorgung. Zudem helfen sie den Tieren in Not, wieder Vertrauen zu Menschen und Artgenossen zu entwickeln.

    Infos und Kontaktformular zu Pflegestellen:
    https://tierschutzverein.at/was-kann-ich-tun/pflegestelle-werden/

    Rückfragen & Kontakt:
    Alexios Wiklund
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    0660/730 42 91
    wiklund@tierschutzverein.at
    www.tierschutzverein.at/presse

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Tierpfleger Alfred Kofler ©OeTV Bea Romstorfer

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