Jährlich sterben allein in Österreich hunderttausende Vögel durch Kollisionen mit Glasscheiben. Der Österreichische Tierschutzverein informiert darüber, warum das passiert, welche Erste-Hilfe-Maßnahmen erforderlich sind und wie man solche Unfälle verhindern kann.
Warum fliegen Vögel gegen Glasscheiben?
Vögel können Glasflächen mit freier Durchsicht nicht erkennen, da ihre Augen seitlich am Kopf liegen. Dadurch ist ihr räumliches Sehen eingeschränkt, und sie nehmen die Landschaft hinter der Scheibe als durchgehenden Flugraum wahr. Kollisionen mit Glas sind nach der Lebensraumzerstörung eine der häufigsten Todesursachen bei Vögeln.
Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Anflugtrauma
Wenn ein Vogel gegen die Scheibe fliegt, ist er oft desorientiert und verletzt. So können Sie helfen:
- Vogel in Ruhe lassen: Setzen Sie den Vogel in einen Karton mit Luftlöchern und einem Handtuch. Lassen Sie ihn ein bis zwei Stunden ungestört.
- Kein Futter oder Wasser: Geben Sie dem Vogel weder Futter noch Wasser, um Erstickungsgefahr zu vermeiden.
- Vermeiden Sie zusätzliche Wärmequellen: Keine Lampen oder Wärmekissen verwenden.
- Tierarzt aufsuchen: Bei sichtbaren Verletzungen oder anhaltenden Problemen nach zwei Stunden einen vogelkundigen Tierarzt aufsuchen.
Präventive Maßnahmen zur Vermeidung von Kollisionen
Um Vogelkollisionen zu verhindern, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:
- Auffällige Gardinen, Rollos oder Fensterbilder: Machen Sie Glasscheiben für Vögel sichtbar.
- Aufkleber und Fliegengitter: Verwenden Sie Aufkleber oder Fliegengitter, um Fenster zu kennzeichnen.
- Spiegelungen vermeiden: Achten Sie besonders auf Fenster, die Vegetation oder den Himmel spiegeln.
Ineffektive Maßnahmen
Greifvogelsilhouetten sind weitgehend wirkungslos, da Vögel sie nicht als Gefahr erkennen. Diese Aufkleber lösen keine Fluchtreaktion aus und verhindern Kollisionen nicht.
Schützen Sie Vögel vor gefährlichen Kollisionen und tragen Sie so zur Erhaltung der Vogelpopulation bei.
