
Österreichischer Tierschutzverein: 10 Tipps für sichere Begegnung mit Almkühen!
PresseKühe sind keine Streicheltiere
OTS (Wien) Eine grasende Kuhherde vor traumhafter Bergkulisse – ein Bild wie aus dem Heimatfilm. Doch was viele Wanderer unterschätzen: Auch friedliche Kühe können zur Gefahr werden, wenn sie sich bedrängt fühlen. Besonders in Kombination mit Hunden kann es zu lebensgefährlichen Situationen kommen.
So wurde 2014 eine deutsche Wanderin im Pinnistal in Tirol von Mutterkühen tödlich attackiert, während sie mit ihrem Hund unterwegs war. 2017 ereignete sich ein ähnlicher Vorfall am Kranzhorn im Bezirk Kufstein. Im Jahr 2024 wurde im Gasteinertal erneut eine Frau von Kühen angegriffen und getötet.
Kühen mit Vorsicht begegnen
Diese Vorfälle sind tragische Einzelfälle, doch jeder ist einer zu viel. Der Österreichische Tierschutzverein appelliert daher an alle Almbesucher: Begegnen Sie Weidetieren mit Vorsicht und halten Sie stets sicheren Abstand!
Auslöser: Beschützerinstinkt
Viele Unfälle passieren, weil Kühe – vor allem Mutterkühe – ihre Kälber schützen wollen. Sie erkennen im mitgeführten Hund einen natürlichen Feind wie etwa einen Wolf. Hundebesitzer sollten sich dieser Gefahr stets bewusst sein. Laut österreichischem Recht sind sie sogar dazu verpflichtet, diese Gefahr zu kennen. Die wichtigste Regel lautet: Hunde sind auf Weiden immer an der kurzen Leine zu führen.
10 Tipps für sichere Begegnung mit Kühen
Damit Wanderungen auf Almen für Mensch und Tier angenehm und sicher bleiben, helfen diese einfachen Verhaltensregeln:
1. Direkten Kontakt zum Weidevieh vermeiden: Füttern oder streicheln Sie Kühe nicht und halten Sie sicheren Abstand.
2. Ruhig Verhalten: Hektische Bewegungen vermeiden, Weidevieh nicht erschrecken.
3. Weidevieh versperrt den Weg: Gehen Sie mit großem Abstand an ihm vorbei – mindestens zwanzig Meter.
4. Hunde unter Kontrolle halten: Stets an der kurzen Leine führen. Ist ein Angriff durch ein Weidetier abzusehen, sofort ableinen!
5. Kälber immer in Ruhe lassen: Muttertiere können schnell aggressiv reagieren.
6. Warnsignale ernst nehmen: Kopf gesenkt, Hufe gescharrt – sofort Rückzug!
7. Weideflächen verlassen: Schon bei ersten Anzeichen von Unruhe raus aus der Gefahrenzone.
8. Gatter immer schließen: Offene Zäune gefährden Tiere und Menschen.
9. Radfahrer bitte absteigen: Kühe können sich leicht erschrecken.
10. Was tun im Notfall: langsam zurückziehen, seitlich auseichen, ohne hektische Bewegungen, Kuh im Blickfeld behalten.
Begegnung mit Kühen https://tierschutzverein.at/8-tipps-fuer-die-friedliche-begegnung-mit-kuehen/
Respekt schützt Leben
Kühe sind nicht aggressiv, reagieren aber instinktiv auf Bedrohung. Wer Abstand hält, ruhig bleibt und die Tiere respektiert, ist sicher unterwegs. Der Österreichische Tierschutzverein ruft dazu auf, auf den Wegen zu bleiben, Gatter zu schließen und Weidevieh nicht zu stören – für eine sichere und erholsame Alm für alle.
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Alexios Wiklund
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