
Tierpfleger Alfred Kofler Hufpflege Eselin Mädi ©OeTV

OTS (Wien/Stockerau) Wenn Hunde im Frühling ihr Winterfell verlieren, bürsten viele Tierbesitzer das lose Haar im Freien aus. Oft lassen sie es in bester Absicht in der Natur liegen, damit die Vögel es für den Nestbau nutzen können. Doch das kann gefährlich sein, warnt der Österreichische Tierschutzverein. Der Grund: In den Haaren stecken meist Insektizide, die für Jungvögel tödlich sein können.
Mit dem Frühling beginnt auch für viele Haustiere der Fellwechsel. Oft werden die ausgekämmten Haare gut gemeint in der Natur verteilt – in der Annahme, dass Vögel damit ihre Nester auspolstern. Was auch die meisten gerne tun: Besonders beliebt ist das Unterfell von Tieren, weil das gut isoliert. Was tierfreundlich und besonders naturnah erscheint, kann jedoch für Jungvögel tödlich enden!
Denn 80 Prozent der Hunde und freilaufenden Katzen in Österreich werden mit Mitteln gegen Flöhe, Zecken und Läuse behandelt – kaum jemand bedenkt dabei, dass nicht nur Insekten, sondern oft auch unsere Singvögel Opfer dieser Gifte sind!
Hunde- und Katzenhaare als Nistmaterial https://tierschutzverein.at/hundehaare-als-nistmaterial-gefahr-fuer-jungvoegel/
Alfred Kofler, Leiter der Tierpflege am Assisi-Hof in Stockerau, erklärt: „Die Folgen sind verheerend: weniger Eier, brüchige Eierschalen und eine erschreckend hohe Sterblichkeit der Jungvögel. Über ihre zarte, nackte Haut nehmen die wehrlosen Küken die Nervengifte auf.“
Eine aktuelle Studie der Universität Sussex bestätigt das jetzt neuerlich: Forscher fanden in den Nestern von Kohl- und Blaumeisen hohe Mengen an gefährlichen Insektiziden wie Fipronil und Imidacloprid. Diese Substanzen sind auf Österreichs Äckern und für unsere Nutztiere längst verboten – doch bei Haustieren dürfen sie noch bedenkenlos eingesetzt werden!
Der Österreichische Tierschutzverein appelliert an alle Tierfreunde: Hundehaare haben in der Natur nichts verloren! Sie gehören sicher in den Bio- oder Restmüll entsorgt, damit unsere heimischen Vögel nicht versehentlich vergiftet werden. Das Gleiche gilt natürlich auch für die Haare von Freigängerkatzen, die im Garten rausgebürstet wurden. Unsere gefiederten Nachbarn werden es Ihnen danken!“
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