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Wie uns Echtpelz als Kunstfell verkauft wird

Österreichischer Tierschutzverein - Tierschutzwissen: Wie uns Echtpelz als Kunstfell verkauft wird.

Die Gewinnung von Pelz ist grausam. Tiere werden vergast, zu Tode getreten, durch Elektroschocks getötet oder lebendig gehäutet. Immer mehr Konsumenten legen deshalb Wert darauf, ausschließlich Kunstpelz zu kaufen. Studien zeigen jedoch: Viel zu oft werden Kunden dabei massiv getäuscht – denn hinter dem angeblichen Kunstpelz verbirgt sich nicht selten echte Tierhaut. Der Österreichische Tierschutzverein klärt auf und zeigt, wie Sie beim Kleiderkauf künstlichen von echtem Pelz unterscheiden können.

Hinter Kunstpelz steckt oft echte Tierhaut

Am Mantelsaum, am Kapuzenkragen oder als Bommel an der Lieblingsmütze – Kunstpelz ist seit Jahren in Mode und erfreut sich großer Nachfrage. Nicht selten kaufen Konsumenten jedoch echten Pelz, ohne es zu wissen, da viele Anbieter die Tierhaut nicht ordnungsgemäß deklarieren. In der EU müssen Pelz- und Lederprodukte grundsätzlich mit dem Hinweis „Enthält nichttextile Teile tierischen Ursprungs“ gekennzeichnet werden, auch bei kleinen Fell- oder Lederanteilen.

Studie zeigt: Fünf von fünf Textilien falsch deklariert

Eine Untersuchung der Stiftung Warentest zeigte, dass alle getesteten Kleidungsstücke mit Pelzbesatz falsch deklariert waren und echten Pelz enthielten. Von welchen Tieren der Pelz stammte, konnte aufgrund der chemischen Behandlung nicht festgestellt werden, aber Kunden, die vermeintlichen Kunstpelz kauften, trugen tatsächlich echte Tierhaut nach Hause.

Der Preis trügt: Echtpelz oft billiger als Kunstpelz

Die Täuschung der Kunden beim Pelzkauf ist durch mehrere Faktoren möglich:

  • Uninformierte Verkäufer: Oft sind Verkäufer nicht ausreichend über ihre Waren informiert und versichern fälschlicherweise, dass es sich um Kunstpelz handelt.
  • Nachlässigkeit: Händler legen oft wenig Wert auf die Rückverfolgung ihrer Waren und werden selbst getäuscht.
  • Preis: Billigpelze aus China sind oft günstiger in der Produktion als Kunstpelz. Marderhunde werden dort in Massen gehalten und grausam getötet.
  • Mangelnde Strafen: Verstöße gegen Deklarationspflichten werden selten geahndet.

Große Modehäuser haben bereits reagiert

Viele große Modehäuser haben sich der Initiative Fur Free Retailer angeschlossen und verpflichten sich, keine Echtpelz-Produkte herzustellen oder zu verkaufen. Dazu gehören H&M, C&A, Mango, ASOS, REWE und Zalando.

Marder statt Waschbär: Täuschung auch bei der Tierart

Hersteller geben Pelz vom Marderhund oft als den einer anderen Tierart aus, wie etwa Waschbär. Das Fell sieht ähnlich aus, und Waschbärenfell klingt für viele Kunden hochwertiger. Waschbären müssen in der freien Natur gejagt werden, während Marderhunde in Käfigen gehalten werden.

Pelze sind gesundheitsschädlich

Pelze sind oft stark mit Chemikalien wie Formaldehyd belastet, was allergieauslösend und krebserregend sein kann. Dies zeigt die Notwendigkeit, beim Kauf genau hinzuschauen.

Echt- vs. Kunstpelz: So erkennen Sie den Unterschied

Es gibt einige Methoden, um Kunstpelz von echtem Pelz zu unterscheiden:

  • Darüberstreichen: Kunstpelz lässt sich beliebig in eine Richtung streichen und bleibt liegen, während sich echtes Tierhaar aufrichtet.
  • Pusten: Echtpelz bewegt sich bei einer leichten Brise, Kunstpelz bleibt meist starr.
  • Scheiteln: Bei Kunstpelz kommt eine gewebte Stoffschicht zum Vorschein, bei Echtpelz Leder.
  • Anzünden: Echtes Haar riecht nach verbranntem Haar und zerfällt, Kunsthaar schmilzt und riecht nach Plastik.

Es ist wichtig, diese Methoden zu kennen, um sicherzugehen, dass man keine tierischen Produkte unwissentlich kauft.

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Tag der offenen (Stall)Tür

Am 28. September 2024 findet von 10:00-17:00 unser Tag der offenen Tür in der Pferdeklappe in Reutte statt. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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